Entdeckungsreise
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In Luzein fallen sechs grosse, weissgetünchte Herrenhäuser auf. Sie gehen alle auf die Familie Sprecher von Bernegg zurück, von der ein Zweig seit Mitte des 16. Jahrhunderts hier ansässig ist. Am Südfuss des markanten Burghügels steht die Kirche. Der Turm stammt von einem älteren Gotteshaus, das 1222 erstmals erwähnt ist. Es unterstand dem Kloster Churwalden. Für den Herrn auf Castels stand hier ein „Vogtstuhl“ bereit. Einst war dieser Kirchenraum mit Bildern reich beschmückt. Davon sind ein wertvolles Ritterbild, den Kampf des hl. Georg mit dem Drachen darstellend, und vier Evangelisten im Chorgewölbe erhalten. Die Kirchenorgel tut den Dienst schon seit mehr als 200 Jahren. Sie war ein Geschenk des bekannten Pfarrers und Politikers Luzius Pol.
Pany liegt auf einer Sonnenterrasse mit schöner Aussicht auf die umliegende Bergwelt. Im Ferien- und Freizeitziel steht den Gästen oberhalb des Dorfes in prächtigster Lage ein alpines Freiluftbad zur Verfügung. Im Winter laden ein Skilift mit Skischule, präparierte Winterwanderwege sowie eine Langlaufloipe zum Verweilen in der Natur ein. Nahe bei der Talstation des Lifts liegt ein mächtiger Findling mit einer Eisenstange, auf welcher ein Hahn sitzt wie auf einem Kirchturm: der „Güggelstein“. Der Hahn stammt tatsächlich vom Kirchturm; er stürzte in den Flammen des Dorfbrandes herunter, der Pany am 12. Mai 1907 heimsuchte. Diese Kirche stammte aus dem Jahr 1705. Sie wurde bald nach der Brandkatastrophe etwas grösser wieder aufgebaut, wobei es der bekannte Architekt Nikolaus Hartmann verstand, ihr ein heimeliges Aussehen zu geben.
Gegenüber dem alten „Schulhaus der Gemeinde Putz“ – bis 1892 waren Buchen, Luzein, Pany und Putz selbständige Gemeinden – steht ein grosses, altes Strickhaus, das offenbar in drei Etappen erstellt worden ist, weiter hinten die „Wirtschaft Castels“ aus dem Jahr 1733, ein Holzhaus mit verblendeter Fassade, Butzenscheiben-Fenstern und echt antiker Gaststube. In Unterputz stehen mehrere seltene Strickhäuser aus alten Zeiten. Eines trägt die Jahrzahl 1635. In der Feudalzeit bildeten die vier Fraktionen Buchen, Luzein, Pany und Putz mit der rechten Talseite von St. Antönien, Jenaz, Fideris und Furna, die Herrschaft Castels. Zentrum und Sitz war die gleichnamige Burg bei Putz, von dem heute noch die imposante Ruine zu sehen ist. Die Burg spielte nicht nur lokal, sondern auch in der Tal- und Bündnergeschichte eine bedeutende Rolle. Die Entstehung der Anlage liegt im Dunkeln. E. Pöschel, der bekannte Bündner Kunsthistoriker, verlegt den Turm ins frühe 12. Jahrhundert. Geschleift wurde die Burg ca. 1650.
Buchen liegt an einem sonnigen, aussichtsreichen Hang. Die Bauern alpen ihre Kühe zusammen mit den Putzern in der Alp Casanna auf Klosterser Gebiet und das Jungvieh in der Grossalp im Dischmatal hinter Davos.
St. Antönien war bis am 31. Dezember 2015 eine eigene politische Gemeinde. Per 1. Januar 2016 fusionierte sie mit Luzein. St. Antönien liegt in einem nördlichen Seitental des Prättigaus, das vom Schanielabach entwässert wird. Die Streusiedlung besteht aus einer Vielzahl von Einzelhöfen. Nur im Dorfzentrum, dem Platz, verdichten sich die Gebäude. Die wichtigsten Hofgruppen sind rechts des Schanielabachs, Aschüel, Schwendi, Meierhof und Büel, auf der anderen Talseite, am Unterlauf der Gafierbachs, Litzirüti, Sunnirüti, Stapfen sowie das weiter unten am Schanielabach gelegene Ascharina. In Partnun liegt die grösste Siedlung Partnunstafel. In Gafien gibt es einige Siedlungen, welche heute nicht mehr ganzjährig bewohnt sind. Bekannt ist das Tal unter den Tourenskifahrern, Bergwanderern und Kletterern, welche Routen in allen Schwierigkeitsstufen finden.